Wentorf ist zweite »Fairtrade-Town« im Kreis Herzogtum Lauenburg.
»Kaufen Sie am besten nur noch bio, fair, saisonal und regional.«
, von Christa Möller
Gerade überreichte der Ehrenbotschafter des Vereins Transfair, Manfred Holz, die Urkunde an Bürgermeister Dirk Petersen. Holz betonte, in Wentorf sei geballtes Engagement für den fairen Handel vorzufinden: »Ihre Kommune hat mit Bravour alle Kriterien geschafft.« Mehrere Geschäfte und Cafés im Ort bieten Fairtrade-Produkte an und in den drei Schulen, Vereinen und Kirchen wird durch Bildungsarbeit das Bewusstsein eines gerechten Welthandels verankert. Der Bürgermeister lobte den Einsatz der tatkräftigen und engagierten Steuerungsgruppe, die sich auch weiterhin für den fairen Handel in der Gemeinde einsetzen will und der neben Simone Lummitsch (Bündnis 90/Die Grünen) und Elke Brandt-Kriebel (ev. Kirchengemeinde) auch die Lebensmitteleinzelhändlerin Daniela Snijders angehört. Sie erläuterte, dass Fairtrade-Artikel 0,1 Prozent des Umsatzes in einem herkömmlichen Supermarkt ausmachten. Dazu zählen unter anderem Schokolade und Kaffee. »Beim Kauf eines Luxusgutes entscheiden wir uns für Kinderarbeit – oder dagegen. Wir haben die Wahl und damit haben wir auch die Macht«, warb sie für den Einkauf fairer Artikel. Ihre leidenschaftliche Rede brachte ihr großen Beifall ein. Der Marktanteil der fairen Kaffeebohnen liege bei fünf Prozent und jede vierte Rose in Deutschland werde fair gehandelt. Nach dem fairen Kaffee »Wentorfer Bohne« gibt es ab Dezember mit der »Wentorfer Wucht« ein weiteres faires Produkt, das nicht nur als Geschenk gut geeignet ist.
Zu den Gästen bei der festlichen Urkundenübergabe zählte auch Bürgermeister Olaf Schulze aus Geesthacht, der ersten »Fairtrade Town« im Kreis. Im Land Schleswig-Holstein ist Wentorf die 24. und in Deutschland die 651. »Fairtrade-Town«. »Fairtrade ist in aller Munde, Oikocredit überhaupt nicht. Das muss sich ändern«, betonte Loki Specht im Rahmen der Feier. Die Wentorferin macht sich seit 39 Jahren stark für alternative Kredite der Genossenschaft Oikocredit, die Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen.
Das Orchester des Gymnasiums sorgte für musikalische Begleitung und serviert wurden selbstverständlich faire Produkte. Dazu zählte neben Kaffee, Wein und Limonaden der von Schülern der Gemeinschaftsschule gebackene Kuchen.