Wang Qishan
Chinas Vizepräsident besucht Bismarck in Friedrichsruh
, von Lothar Neinass
Das Besuchsprogramm von Vizepräsident Wang Quishan in Hamburg war sehr eng getaktet. Die Gespräche mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher im Hamburger Hafen dauerten länger als geplant. Für den Hamburger Hafen ist China der wichtigste Handelspartner. Jeder dritte Container, der im Hafen entladen wird, kommt aus China. Auf einen weiteren Ausbau der Beziehungen hofft man in Hamburg durch die von China geplante »Seidenstraße«, ein Generationenprojekt für die Zukunft.
Die stärkste ausländische Gruppe in den Bismarck-Museen sind chinesische Besucher, berichtet der Geschäftsführer der Otto-von-Bismarck-Stiftung Prof. Dr. Ulrich Lappenküper. Es gibt kaum einen chinesischen Politiker, der nicht einen Aufenthalt in Friedrichsruh einplant. Für die Chinesen hat Fürst Otto von Bismarck auch heute noch einen hohen Stellenwert.
Die vierzig Personen umfassende Delegation war mit großer Polizei-Eskorte am Himmelfahrtstag nach Friedrichsruh gefahren. Der Vorsitzende der Otto-von-Bismarck-Stiftung, Dr. Rüdiger Kass und Geschäftsführer Prof. Dr. Lappenküper, führten den hohen Staatsgast durch das Museum. Viel Zeit für einen umfangreichen Rundgang blieb nicht, denn Vizepräsident Wang Qishan war noch zu einem Abendessen ins Schloss Friedrichsruh eingeladen und bereits am frühen Abend sah das Programm den Weiterflug von Hamburg nach Berlin vor, denn am nächsten Tag waren Gespräche bei Bundespräsident Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angelika Merkel vorgesehen. Der Wirtschaftsexperte Wang Qishan gilt als Schwergewicht in der chinesischen Politik. Er ist ein enger Vertrauter von Staats- und Parteichef Xi Jinping. Im März 2018 wurde er zum Vizepräsidenten gewählt. Davor war er Bürgermeister der Stadt Peking