Menschen bei uns

Für Fredi Heidemann zählt die Freude der Kinder

, von Imke Kuhlmann

Corona hat Fredi Heidemann und seinen Vorstand vor besondere Herausforderungen gestellt. Immer wieder musste hin und her geplant werden.

Wentorf – Fredi Heidemann (69) ist ein Wentorfer Urgestein. Hier wurde er geboren, hier befindet sich bis heute sein Lebensmittelpunkt. Als Kind und Jugendlicher war er begeisterter Fußballer. So kam er zum SC Wentorf. Die Angebote für Jugendliche nutzte er selber schon als 14-Jähriger. So verbrachte er gern die Ferien in Lensterstrand bei Grömitz. Schnell wurde er vom Teilnehmer zum Betreuer, übernahm eine Reihe von Ämtern und inzwischen ist er seit 17 Jahren erster Vorsitzender vom Ortsjugendring Wentorf. In der Funktion organisiert er maßgeblich das Ferienprogramm Plumpsack.

Seit 1949 bietet der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg Kindern im Kreis ein Ferienprogramm an. Seit 1980 gibt es den Plumpsack, das Wentorfer Ferienpassprogramm organisiert vom Ortsjugendring Wentorf. Der ehemalige Versicherungskaufmann ist von Anfang an dabei. Anfangs war er noch für den SC Wentorf aktiv: Als Beitragskassierer für Jugendliche, als Schiedsrichter, Obmann und auch Vereinsjugendberater. Immer schon lagen ihm die Kinder und Jugendlichen am Herzen. Bis heute hat er große Freude daran, etwas für den Nachwuchs zu tun. Als Delegierter kam er dann zum Wentorfer Ortsjugendring, wurde Schriftführer, 2. Vorsitzender und dann 1. Vorsitzender. Inzwischen ist das Kernstück der Aufgaben das Ferienprogramm. »Die Aufgabe macht mir Spaß. Ich bin schon als Kind dort hinein gewachsen. Für mich war das nie Arbeit«, sagt er. Die Kinder seien so dankbar. Daher fiele es im leicht, etwas für Kinder zu organisieren.

Im Vorstand wird er von einem Team bestehend aus vier weiteren Personen unterstützt. Gemeinsam organisieren sie ein Programm, dass sich sehen lassen kann. »Wir sind allerdings alle schon 60 plus und würden uns über Interessenten für die Vorstandsaufgaben freuen«, sagt der Ruheständler. Demnächst stünden Neuwahlen an.

»Sechs Wochen Sommerferien wollen bespielt werden«, so der 69-jährige. Das sei richtige Fleißarbeit. Doch Fredi Heidemann organisiert gern und so geht ihm und seinem Team das gut von der Hand. Alle Veranstalter müssen kontaktiert werden, Termine vereinbart und immer wieder neue Ideen ins Programm gebracht werden. 49 unterschiedliche Angebote stehen aktuell im Angebot, teilweise mit mehreren Terminen. Und nicht nur das, auch Betreuer werden gebraucht, die die Kinder begleiten. Da ist Fredi Heidemann bei der ein oder anderen Veranstaltung ebenso dabei. Die größte Herausforderung sei die Gruppen zusammenzuhalten. »Wir wissen im Voraus nicht, wie sich eine Gruppe von Kindern zusammensetzt«, sagt er und »Ich freue mich einfach, wenn die Kinder sich freuen«.

Und auch Corona hat seinen Vorstand und ihn vor besondere Herausforderungen gestellt. Immer wieder musste hin und her geplant werden. Das Angebot wurde entsprechend angepasst. So gibt es beispielsweise am 1. Juli eine Onlineveranstaltung mit dem Titel »Chemie im Küchenlabor«. Ein Experimentiertag vom Schülerlabor Quantensprung (Helmholz-Zentrum Hereon) in Geesthacht. Alle Veranstaltungen wollen von Anfang bis Ende durchdacht sein. »Bei Experimenten sollte beispielsweise immer ein Erwachsener im Haus sein, wenn sie online stattfinden«, so der Vorsitzende. Dennoch sei ihm klar: »Wir müssen uns dem Wandel der Zeit stellen und diese Angebote mit aufnehmen«. Dem Wandel der Zeit stellt er sich auch in Form der Broschüre, die es inzwischen nur noch online gibt. »Das läuft allerdings noch etwas zögerlich an«, so Heidemann. Die meisten kennen eben noch die gedruckte Broschüre, die in der Schule verteilt wurde. Nun sind es nur noch zweiseitige Flyer, die teilweise den Schulschließungen zum Opfer gefallen sind. Dennoch, zurück zum gedruckten Programmheft will er nicht kommen.

Für Fredi Heidemann ist es schön, etwas für diese Gemeinschaft zu tun. Doch neben dem Ehrenamt bleibt kaum Zeit für mehr. »Vor Corona bin ich öfter zur Wassergymnastik gegangen und ich bin Spartenleiter beim Seniorenkegeln«, sagt er bescheiden. In der Gemeinde kennt er die meisten Menschen, viele kennen ihn. Fredi Heidemann freut sich darüber. »Es ist schön, durch den Ort zu laufen und immer wieder ins Gespräch zu kommen«, sagt er.

Der Plumpsack ist in diesem Jahr in die 42. Runde gegangen. Rund 200 Kinder nehmen jährlich an den Veranstaltungen des Ortsjugendrings teil, doch davon sind die Organisatoren in diesem Jahr noch weit entfernt. Und so gibt es ungewöhnlicher Weise noch Plätze für die ein oder andere Aktion. Informationen und Anmeldungen sind unter www.unser-ferienprogramm.de/herzogtum möglich.

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